Herkunft
Mein Opa, Johann Nicolaus Achtmann, wurde 1894 in Rundelshausen, heute zugehörig zu Werneck, nur wenige Kilometer westlich von Schweinfurt geboren. Über sein Leben gibt es hier mehr zu lesen.
Sein Vater (mein Ur-Großvater), Johannes Achtmann, geb. in Stettbach am 24.1.1865, kam als Steinhauer und Bauer aus Stettbach in den kleinen Ort Rundelshausen - beide Orte sind nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Johannes hat in die Familie Pfister eingeheiratet, in der es nach bisherigem Forschungsstand keine männlichen Erben gab. Gewohnt hat die Familie in "Haus Nr. 11" in Rundelshausen.
Stammbaum
Die Achtmänner sind in den Dörfern rund um Werneck im 19. Jahrhundert nachweisbar. Mein Ur-Großvater, Johann Achtmann (24.1.1865 - 1930) ist im Nachbarort Stettbach geboren und hatte fünf Geschwister:
- Klara Margaretha (* 25.5.1857; Schulbesuch 1871)
- Laurentius (* 16.5.1860; Pate seines Neffen Lorenz im Jahr 1890, zu dieser Zeit Wärter in der Kreis-Irrenanstalt Werneck)
- Johan Valtin (* 24.10.1861)
- Martin (12.11.1866)
- eine Schwester, deren Vorname im Taufregister für mich nicht zu entziffern war und die tot geboren, bzw. während der Geburt gestorben ist (* / + 25.5.1864)
Angesichts zweiter älterer Brüder war es für meinen Ur-Großvater wohl besser, sich in einem anderen Ort eine neue Existenz aufzubauen.
Mit 24 Jahren heiratet er am 9.7.1889 die aus Rundelshausen stammende Maria Katharina Pfister (16.6.1869 - 26.9.1950). Deren Vater, Nikolaus Pfister (18.1.1818 - 20.9.1887) erlebt diesen Tag nicht. Er erleidet fast zwei Jahre zuvor mit 69 Jahren einen Blutsturz und stirbt.
Von Niklaus Pfisters ihn überlebenden Ehefrau (es ist seine zweite Ehe), der Franziska Kornhaas (9.11.1832 - 25.4.1899) gibt es im Staatsarchiv Würzburg eine Vormundschaftsakte. Es ist also anzunehmen, dass sie Waise oder Halbwaise war. Sie heiratet ihren Mann am 23.3.1868. Zu dieser Zeit ist sie Dienstmagd in Würzburg. Kurz nach der Hochzeit bringt sie vier Kinder auf die Welt; im Juni 1869 und im Nov 1870 jeweils Zwillinge. Davon überlebt jedoch nur die Tochter Maria Katharina Pfister. Johann Achtmann aus Stettbach heiratet also in eine eher kinderarme Familie nach Rundelshausen ein, wobei noch zu überprüfen wäre, ob Nikolaus Pfister mit seiner ersten Frau, Margaretha Lutz (ca Juli 1821 - 28.5.1868) Kinder hatte.
Während der Schwiegervater Pfister mit Familie im Haus Nr. 3 in Rundelshausen lebt, kommen die Kinder des Johann Achtmann in Haus Nr. 11 auf die Welt. Dort stirbt dann auch seine Schwiegermutter, die Franziska Pfister geb. Kornhaas im Jahre 1899 zwölf Jahre nach ihrem Mann. Der Schwiegersohn hat sich also wohl ein eigenes Heim geschaffen und ist nicht in das Haus seiner Schwiegereltern gezogen.
"Haus Nr. 11" entspricht heute sehr wahrscheinlich dem Anwesen "Dorfstraße 20" in Rundelshausen, in dem noch heute Nachfahren des Johann Achtmann leben. "Haus Nr. 3" konnte bisher nicht identifiziert werden.
Johann Achtmann war wie die Männer der Generationen vor ihm Bauer. Daneben gibt er als Berufsbezeichnung auch Steinhauer an. Er ist schon im Jahr seiner Hochzeit (1889) als nicht-selbstständiger Steinhauer in Rundelshausen, Haus Nr. 11 nachgewiesen. In dem Ort sind mehrere selbständige und nicht-selbständige Steinhauer ab den 1850er Jahren dokumentiert. Sie bearbeiten meistens Sandsteine aus den nahen Steinbrüchen. In Rundelshausen gibt es heute noch eine Straße "Am Steinbruch". Einige Betriebe haben sich bis in die moderne Zeit erhalten. Johann Achtmann war aber wohl nie selbständig, sondern hat als Tagelöhner oder Angestellter in den lokalen Betrieben gearbeitet.
Meine Ur-Ur-Großeltern
Mal wieder ist die Namensgebung in der Familie verwirrend. Der Vater meines Opas ist nach dessen Vater benannt: beide heißen Johann Achtmann. Der ältere Johann Achtmann (5.10.1832 - 28.12.1911, eigentlich nach dessen Geburtseintrag "Johannes") hat in Stettbach gelebt, genauer im Haus Nr. 8. Er ist Bauer in einem Ort, den ein Zeitgenosse um 1861 wie folgt beschreibt:
"...eine Pfarrgemeinde mit 279 Einwohnern, die in der Mehrzahl vom Feldbaue leben, der wegen seiner vielen steinigen Felder nicht die erste Bonitätsklasse einnimmt. Sind nicht sehr wohlhabend. Die ärmere Klasse arbeitet theils als Maurer, mehrere als Taglöhner im Schloßgarten zu Werneck, woselbst sie das ganze Jahr über ihren Verdienst finden. Der Ort zwischen zwei Hügeln liegend, hat geringe Wohnungen, die auch nicht ausnehmend rein gehalten sind. Viele Familien sind auch durch verschwenderische und unmoralische Lebensweise heruntergekommen."
Unter Aufenthaltsort steht im Eintrag im Heiratsregister des älteren Johann "Dipbach und Stettbach" und unter Geburtsort "... zu Dipbach". Damit ist der kleine Ort Dipbach bei Bergthem gemeint, der ziemlich genau zwischen Würzburg und Schweinfurt liegt. In diesem Ort sind die Vorfahren bis 1692 nachweisbar.
Meine Ur-Ur-Ur-Großeltern
Die Spuren meiner männlichen Vorfahren führen also in diesen kleinen Ort Dipbach bei Bergtheim. Johann (im Geburtsregister "Johannes") ist dort geboren, wo seine Vorfahren seit 1692 dokumentiert sind. Sein Vater Valentin Achtmann hat 1825 dort in Haus No 8 gewohnt. Eine Zuordnung zur heutigen Bebauung ist bisher nicht erfolgt. Er war Bauer, wie wahrscheinlich seine Vorfahren auch.
Beruflich ebenfalls interessant und deutlich akademischer sind die Ahnen im weiblichen Stamm: Johannes Achtmann heiratet am 5.8.1856 Anna Eva Seyfried (28.11.1830 - 27.12.1902) Sie ist die Tochter des Georg Adam Seyfried (ca 29.12.1784 - 29.4.1863) und der Eva Seyfried geb. Holzapfel (ca. 22.3.1797 - 22.6.1870). Das Paar lebte in Eckartshausen, wo der Lehrer Georg Adam Seyfried im Jahr 1806 ankam. Er bekleidete dort 45 Jahre das Amt des Schullehrers und die beiden verbrachten auch ihren Lebensabend in dem Ort.